Sonntag, 30. August 2015

Mohn-Käsekuchen

Früher habe ich mir zum Geburtstag immer einen Mohnkuchen gewünscht. Letzte Woche hatte ich mal wieder Lust auf einen Mohnkuchen, wollte aber nicht meinen üblichen Mohn-Streuselkuchen backen. Weil ich nicht nur Mohn-, sondern auch Käsekuchen liebe, liegt es natürlich nahe, diesen zu kombinieren.

Mohn-Käsekuchen


Also habe ich mich auf die Suche nach einem Rezept gemacht und wurde bei Ninas kleinem Foodblog fündig. Ich suche solche Rezepte meistens über Pinterest oder die Bildersuche, weil man sonst fast immer nur Rezepte von irgendwelchen großen Websites ausgespuckt bekommt. Ich vertraue eher meinen Foodbloggerkolleg*innen als den Mitgliedern des Forums mit der Kochmütze. ;-)
Die Mohnfüllung habe ich um Rosinen ergänzt (Rosinen und Mohn passen einfach so gut zusammen!) und für den Boden habe ich mein Familienrezept genommen. Die Streusel habe ich weggelassen, ich wollte einen klassischen Mohn-Käsekuchen. Und, wie eigentlich so gut wie immer bei Foodbloggerrezepten, wurde ich nicht enttäuscht! Der Kuchen schmeckt wunderbar! Cremig, kernig, nicht zu süß. Vielen Dank liebe Nina für das tolle Rezept!


Mohn-Käsekuchen



Zutaten für eine 26cm-Springform:

Mohnfüllung:
250g Mohn (gemahlen)
500ml Milch
250ml Wasser
125g Zucker
20g Maisstärke
90g Grieß (hier: Hartweizen, i.Org. Weichweizen)
125g Butter
1 Handvoll Rosinen

Boden:
250g Mehl (hier 550er Gelbweizen)
125g kalte Butter
60g Zucker
1 Pr. Salz
1 Ei (Gr. M)

Käsekuchendecke:
375g Quark (bei mir Schichtkäse mit 10% Fett)
40g Maisstärke
60g Zucker
3 Eier (Größe M)
60g zerlassene Butter
1 Vanilleschote

+Mehl für die Arbeitsfläche
+Fett für die Kuchenform


Zubereitung

Zuerst wird die Mohnfüllung hergestellt. Dazu ggf. den Mohn mahlen, wenn ihr ganzen Mohn verwendet. (Im Thermomix 30 Sek. auf Stufe 10.)
Milch, Wasser und Zucker in einen Topf füllen und aufkochen. Währenddessen Mohn, Maisstärke und Grieß mischen. Sobald die Flüssigkeit aufkocht, die Mohnmischung langsam einrieseln lassen. Eine Minute lang kochen lassen, dann vom Herd ziehen. In eine große Schüssel füllen (damit die Masse schneller kalt wird) und die Butter in Würfeln unterrühren, bis sie aufgelöst ist. Die Rosinen unterrühren. Abkühlen lassen.

Für den Boden Mehl sieben. Die Butter würfeln. Zucker, Salz und Mehl mischen. Die Butter darüber geben und mit einem Messer "zerschneiden", bis alles gut gemischt ist. (Wenn ihr den Teig zu lange knetet, wird er brandig. Mit dem "Zerschneiden" verhindert ihr das.) Das Ei dazu geben und jetzt von Hand zu einem homogenen Teig verkneten. Nur so lange bearbeiten, wie unbedingt nötig. In Butterpapier einwickeln und eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Ofen auf 170°C vorheizen.
Die Springform einfetten und mit Mehl bestäuben. Überflüssiges Mehl mit leichten Schlägen aus der Form fallen lassen.

Für die Käsekuchenmasse alle Zutaten mit dem Handrührgerät verquirlen.

Den Mürbteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auswallen. In die Springform legen und den Rand ca. 7cm hoch ziehen. Mit einem Teigrädchen gleichmäßig abschneiden. Den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen.
Die Mohnmasse darauf verteilen und mit einem Löffel glatt streichen. Dann die Käsekuchenmasse darauf glatt verstreichen.
Ca. 55 Minuten lang backen, bis der Kuchen leicht aufgegangen ist, die Käsekuchenmasse am Rand leicht gebräunt und nicht mehr "wabbelig" ist.
Aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen. Dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.


Mohn-Käsekuchen

Samstag, 29. August 2015

Sonntagsbrötchen mit Roggenschrot

Seit dem Synchronbacken vor drei Wochen habe ich die Sonntagsbrötchen schon zwei mal nachgebacken. Beim ersten Mal habe ich, inspiriert von Friesi, unter einen Teil der Sonntagsbrötchen Roggenschrot gemischt. Lecker! Körnige Brötchen mag ich lieber und mit Schrot wollte ich ohnehin mal backen. 
Und weil ich das Rezept nur dank Zorra und Sandra entdeckt habe, reiche ich es gleich, wie passend, zum Bread Baking Day ein, der von Zorra ins Leben gerufen wurde und diesen Monat passenderweise das Thema "Brötchen" hat und von Sandra ausgerichtet wird. Wie die Faust aufs Auge! :-) Das Event gibt es jeden Monat, immer mit anderem Motto, und richtet sich an passionierte und werdende Brotbäcker*innen. Klickt euch mal durchs Archiv, so viele tolle Rezepte!

Sonntagsbrötchen mit Roggenschrot


Zutaten für 10 kleine Brötchen:
Milk roux (Vorteig):
15g Mehl Type 550 (bei mir Bio-Gelbweizen)
75g Dinkelmilch (normale geht auch)

Schrot:
60g mittlerer Roggenschrot
150g Wasser

Hauptteig:
Milk roux
500g Weizenmehl Type 550 (bei mir Gelbweizen)
25g Dinkelmilch
150g Wasser
15g Zucker
0,5g Hefe (ungefähr 1/2 Erbse)
10g Salz
40g Butter oder Margarine (die beste: Alsan bio)

+ Mehl für die Arbeitsfläche
+ Haferflocken zum Bestreuen

Zeiten:

Arbeitszeit: 5+20+20 min (Roux, Brotteig kneten, Brötchen formen)
Gehzeit: 8+14-16 h (Roux/Schrot, Hauptteig)
Backzeit: 40 min (2x20)
insgesamt: ca. 23,5-25,5 h

Zubereitung:
Für die Roux Mehl mit Dinkelmilch klümpchenfrei verrühren. Auf dem Herd unter ständigen Rühren erwärmen, bis die Masse eindickt, das dauert ca 3 min. In eine Schüssel umfüllen und mit Frischhaltefolie abdecken, damit die Oberfläche nicht trocknet. Abkühlen lassen und in den Kühlschrank stellen.
Schrot mit Wasser mischen und mindestens 8 Stunden einweichen lassen.
Für den Hauptteig den Roggenschrot in ein Sieb gießen. Die übrige Flüssigkeit auffangen und abwiegen. Mit Wasser auffüllen, bis ihr 250g Flüssigkeit habt. Die restlichen Zutaten, inklusive der Roux, dazu geben. In der Küchenmaschine  erst 5 min auf langsamer Stufe, dann weitere 10 min auf mittlerer Geschwindigkeit kneten. (bei mir Kitchen Aid, Stufe 1 und Stufe 3:) Den Teig in eine Schüssel geben und gut bedecken/Deckel aufsetzen. Bei Zimmertemperatur ca. 14-16 Stunden gehen lassen.
Am nächsten Morgen den Teig in 90g schwere Stücke teilen und zu Brötchen formen. Auf ein gut bemehltes Brett setzen. Wenn der Teig sehr weich ist, die Hände gut bemehlen, die Brötchen müssen nicht perfekt geformt sein. Nicht zu intensiv kneten, sonst drückt ihr die ganze Luft aus dem Teig. Die Brötchen 45 min gehen lassen.
Den Ofen, optimalerweise mit Pizzastein, auf 250°C O-U-Hitze vorheizen. (Dauert mit Stein ca. 30 Minuten, der Stein braucht ja etwas länger, um heiß zu werden.)
Die Brötchen mit etwas Wasser bepinseln und mit Haferflocken bestreuen. Auf den Pizzastein setzen. Einmal schwaden bzw. die Brötchen und die Seitenwände des Ofens mit Wasser aus einer Blumenspritze besprühen. Die Brötchen für 10 min backen, dann auf Umluft umschalten und weitere 10 Minuten backen. Die Ofentüre dabei einen Spalt weit geöffnet lassen, dann kann die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen, damit die Brötchen schön knusprig werden.
Sonntagsbrötchen mit Roggenschrot

Mittwoch, 26. August 2015

Sommer im Glas: Ofengeröstete Tomatensauce

Tomatenschwemme! Hach, wie wunderbar! Im Garten meiner Eltern biegen sich die Tomatenpflanzen nur so vor reifen Früchten. (Fragt nicht, wie es bei mir auf dem Balkon aussieht. :-( Ca. fünf Tomaten konnte ich bisher ernten.)
Das Rezept für Michas geröstete Ofentomaten für den Winter steht schon eine ganze Weile auf meinem SuR und ich bin froh, dass ich endlich Gelegenheit hatte, die Tomatensauce nachzukochen. Jetzt freu ich mich noch mal mehr auf den Winter! Die Sauce ist nämlich - nicht sehr überraschend, schließlich ist es ein Rezept von Micha und der Ofen ist ohnehin das Beste, die Tomaten passieren kann - sehr, sehr gut geworden!

Ofengeröstete Tomatensauce

Ich habe drei Portionen zubereitet und nach und nach das Rezept nach meinem Gusto verändert. Beim ersten Versuch ist der Basilikum total verkohlt, so dass ich ihn von den Tomaten kratzen musste und diese noch mal in den Ofen stecken musste. Beim zweiten habe ich den Basilikum unter die Tomaten gelegt. Daraufhin ist der Knoblauch etwas angekokelt, weil mir der Geschmack dann zu intensiv war, habe ich die Hälfte des Knoblauchs von den Tomaten gekratzt. ;-) Schaden macht klug, also habe ich für Versuch Nummer drei den Knoblauch nur zum Teil zum Öl gepresst und den Rest in Scheiben zwischen die Tomaten gesteckt. Perfekt! In meinem Bräter hatten immer ca. 4 Kilo Tomaten Platz, ein Kilo Tomaten ergab ungefähr ein Glas mit 440ml Sauce. Ich habe ganz unterschiedliche Tomaten verwendet, beim ersten mal nur gelbe, später dann hauptsächlich rote Tomaten. Ein bisschen sieht man es an der Farbe, wobei die Sauce mit den gelben Tomaten eher orange wurde.

Ofengeröstete Tomatensauce

Zutaten für 4 440ml-Gläser: 

4 kg reife, aromatische Tomaten (bzw. so viele, wie in euren Bräter passen)
40 Blätter Basilikum
6 Knoblauchzehen
8 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
etwas Vanille-Rohrzucker


Zubereitung:

Backofen auf 220°C O-U-Hitze vorheizen.

Die Tomaten am Blütenansatz kreuzweise einritzen. Mit kochendem Wasser überbrühe, enthäuten, quer halbieren und den Stängelansatz herausschneiden.
Basilikum waschen, in einem Bräter/auf einem hohen Backblech verteilen. Die Tomatenhälften mit der Schnittfläche nach oben in den Bräter setzen. Salzen,pfeffern und mit etwas Zucker besträuen.
Vier Knoblauchzehen grob hacken und zwischen die Tomaten stecken. Die restlichen Knoblauchzehen pressen und mit dem Olivenöl mischen. Das Knoblauch-Öl über den Tomaten verteilen.

Die Tomaten ungefähr eine Stunde rösten. Ggf. gegen Ende den Grill anschalten, die Tomaten sollen leicht gebräunt sein. Wenn sie stellenweise etwas schwarz werden, ist das auch kein Problem.

Die Tomaten aus dem Bräter in den Mixer füllen. Wenn sie sehr viel Flüssigkeit abgegeben haben, die Brühe vorerst im Bräter zurück lassen. Ich habe die Tomaten mit einem Schöpfsieb herausgenommen. (Bei mir war die Flüssigkeitsabgabe je nach den verwendeten Tomaten sehr unterschiedlich, einmal blieb gar nichts, einmal eine ganze Tasse Flüssigkeit übrig.)
Die Tomaten pürieren. Je nach gewünschter Konsistenz die Tomatensauce mit etwas Tomatenflüssigkeit strecken.* 
Zum Entfernen der Kerne das Tomatenpüree durch ein feines Sieb oder die flotte Lotte passieren. (War bei mir dank Thermomix nicht nötig.)

Die Tomatensauce in saubere, mit heißem Wasser sterilisierte Gläser abfüllen. Mit ebenfalls ausgekochten Deckeln verschließen und in einen Topf mit heißem Wasser stellen. Das Wasser sollte bis knapp unter den Glasrand gehen. Aufkochen und dann ca. 40 Minuten lang einkochen lassen. Das Wasser sollte dabei zwischen 80 und 100°C warm sein.
Wenn ihr mehrere Portionen einkocht, so wie ich, müssen die Gläser kalt sein, bevor ihr sie in den Topf/ den Sterilisator füllt, weil das Wasser im Sterilisator und die Gläser die gleiche Temperatur haben müssen. Das Wasser sollte langsam erhitzt werden, sobald die Temperatur erreicht ist, 90 Minuten kochen lassen. Am besten im Wasser wieder auskühlen lassen.


*Wenn noch Flüssigkeit übrig bleibt, könnt ihr sie als Brühe, zum Beispiel für Risotto, verwenden. Oder für One Pot Pasta statt Wasser.Wenn ihr sehr viel Tomatenbrühe über habt, könnt ihr sie auch mit Zwiebeln, Loorbeer und Wacholder aufkochen und etwas einkochen lassen. Später dann in Gläser abfüllen und sterilisieren. So habt ihr eine feine Tomatenbrühe.



Wie konserviert ihr Tomaten für den Winter? Habt ihr schöne Rezepte für mich? 

Sonntag, 23. August 2015

Frische Polenta mit gebratenen Vanille-Tomaten

Habt ihr schon mal Polenta aus frischem Mais gekocht? Nein? Dann ist jetzt die richtige Zeit dafür, auf dem Markt gibt es nämlich wunderschöne frische Maiskolben!
Serviert habe ich die Polenta zusammen mit gebratenen Vanille-Tomaten. Vanille und Tomate sind eine wunderbar harmonische Kombination. Inspiriert wurde ich von Anna, die wie ich Fan Niki Segnits Geschmacksthesaurus ist, und gleich zwei Rezepte in der Kombination auf ihrem Blog hat.
Das Rezept für die Polenta ist aus dem wunderbaren Krautkopf-Kochbuch, dort wird es aber in Kombination mit einem Bohnen-Chili serviert. Aber auch die Tomaten haben gut dazu gepasst, ich habe nur etwas weniger Zucker genommen, weil die Polenta schon leicht süßlich war. Zusätzlich habe ich die Polenta zusätzlich mit etwas Zitronensaft abgeschmeckt, damit der Geschmack etwas frischer ist.

Frische Polenta mit gebratenen Vanille-Tomaten


Zutaten für 3-4 Portionen: 

Polenta:
4 frische Zuckermaiskolben
250g Gemüsebrühe
200g Wasser
Salz, Pfeffer
20g Olivenöl (oder 25g Butter)
(ggf. 30g Parmesan (steht im Originalrezept))
ggf. etwas Zitronensaft

Vanille-Tomaten:
800g Tomaten
2 EL Olivenöl
Mark einer Vanilleschote
1 TL Zucker


Zubereitung: 

Für die Polenta die Maiskolben entblättern und mit einem scharfen Messer die Maiskörner vom Stiel abschneiden. In ein Sieb geben und waschen.
Gemüsebrühe und Wasser aufkochen und den Mais hineingeben. Ca. 15 Minuten weich kochen lassen.
Anschließend den Mais fein pürieren. Nach Geschmack salzen und pfeffern. Weitere 15 Minuten köcheln lassen, bis der Brei andickt.

Die Tomaten waschen und in Olivenöl rundherum anbraten, bis die Schale aufplatzt. Das Vanillemark mit dem Zucker mischen und zu den Tomaten geben.

Olivenöl (oder Butter und geriebenen Parmesan) unter die Polenta rühren. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Polenta auf Teller verteilen und die Tomaten daneben anrichten.


Frische Polenta mit gebratenen Vanille-Tomaten

Donnerstag, 20. August 2015

Emmerbrot

Zusammen mit dem Landbrot habe ich dieses feine Vollkornbrot gebacken. Der Vorteig ist quasi identisch zu dem mit dem Landbrot, allerdings habe ich abgesehen vom anderen Mehl auch noch frisch gemahlenes Brotgewürz verwendet. Fenchel, Anis, Kümmel machen das Brot bekömmlicher (ihr kennt ja sicher auch den Tee?), Koriander ist einfach lecker.
Emmer (auch Zweikorn genannt) ist ein sogenanntes "Urkorn", eine der ältesten kultivierten Getreidearten. Er wird inzwischen recht selten angebaut, aber er wird wieder etwas bekannter im Moment. Ihr könnt auch Weizenvollkornmehl nehmen, wenn ihr kein Emmermehl bekommen könnt. Ich habe meins im Mühlenladen gekauft.Vielleicht habt ihr ja auch eine Mühle in eurer Nähe?

Emmerbrot




Zutaten für 3 kleine Laibe:

Vorteig:
210g Dinkel 1050
260g Wasser
2g Hefe

Hauptteig:
Vorteig
800g Emmer-Vollkornmehl
400g Wasser
15g Salz
10g Hefe
1 EL Zucker
2 EL Olivenöl
1 EL Apfelessig
1/2 TL Fenchel, frisch gemahlen
1/2 TL Anis, frisch gemahlen
1/2 TL Kreuzkümmel, frisch gemahlen
1/2 TL Koriander, frisch gemahlen

+ Mehl für die Arbeitsfläche und das Gärkörbchen

Zeiten:
Zubereitungszeit Vorteig: 5 min
Gehzeit Vorteig: 21-25 h
Zubereitungszeit Hauptteig: ca. 15 min + 10 min
Gehzeit Hauptteig: 1 h + 1,5 h
Backzeit: ca. 35-45 min 
Arbeitszeit insgesamt: 30 min
Zubereitungszeit insgesamt: ca. 24,5-28,5 h


Zubereitung:
Die Zutaten für den Brotteig in eine Schüssel geben und mit einem Löffel zusammenrühren, bis die Zutaten einigermaßen miteinander vermischt sind. Der Teig muss nicht glatt sein.
Die Schüssel mit Frischhaltefolie oder einem Deckel abdecken. Bei Zimmertemperatur eine Stunde lang reifen lassen. Anschließend für 20-24 in den Kühlschrank stellen. Am besten ins unterste Fach, denn die Temperatur sollte zwischen 4°C und 6°C liegen.
Der Vorteig ist reif, wenn er deutlich aufgegangen ist und aromatisch riecht.
Am nächsten Tag alle Zutaten für den Hauptteig in der Küchenmaschine zu einen glatten Teig verarbeiten.
Den Teig luftdicht abgedeckt bei 24°C eine Stunde lang gehen lassen.
Zwei längliche Gärkörbchen ordentlich ausmehlen. (Runde gehen natürlich auch.)
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig von Hand kräftig auskneten, so dass das während der ersten Gare entstandene Gärgas entweicht. Anschließend dritteln und drei längliche Laibe formen. Den Teig mit der glatten Seite nach unten ins Gärkörbchen legen, der uschöne Teigschluss soll nach oben zeigen. In ein Gärkörbchen kommen zwei, in das andere ein Laib. Wenn ihr runde Körbchen benutzt, würde ich nur zwei Laibe backen.
Ca. 1,5 Stunden, abgedeckt im Körbchen, bei 24°C gären lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
Den Ofen auf 250°C, am besten mit Pizzastein vorheizen. (Im Holzofen muss das natürlich schon ein paar Stunden früher gemacht werden.)
Die Teig aus dem Gärköbchen stürzen. In den Ofen setzen und mit zwei Schwaden backen, nach 20 Minuten den Ofen kurz öffnen um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Die Backzeit liegt bei ca. 40 Minuten.
(Bei mir: Einschießen bei 280°C im Holzofen, direkt nach dem Einschießen und nochmals nach 5 Minuten beschwaden. Ca. 30 Minuten (unbedingt im Auge behalten) backen.)

Emmerbrot

Montag, 17. August 2015

Armins fruchtig-scharfe Grillsauce mit gebackenen Auberginen

Wer ist Armin, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Kein bekannter Koch, kein Blogger, sondern mein Onkel. ;-) Ich komme aus einer sehr kochbegeisterten Familie und als ich neulich bei meinem Onkel und seiner Familie zu Besuch war, hat er mir seine neuste Küchenkreation zu probieren gegeben. Und mir dann das Rezept diktiert und mich gebeten, das Rezept mit meinen Bloglesern zu teilen- mit namentlicher Erwähnung. Dieser Bitte komme ich natürlich gerne nach, denn gute Rezepte müssen geteilt werden!
Armin, wenn du das jetzt liest, es hat uns sehr gut geschmeckt! Mercy un gern nomol!




Die Sauce war tatsächlich so lecker, dass ich plane, noch mal eine große Portion zu kochen und dann einzuwecken. Tomaten und Paprika sind gerade ohnehin im Überfluss vorhanden. Die Sauce schmeckt warm, aber auch kalt. Zu Gemüse, zu Tofu, sicher auch zu Käse oder Fleisch. Oder einfach auf geröstetes Brot. Super!
Die Aprikosen hab ich so zum Spaß dazugeworfen, die Sauce schmeckt aber auch ohne. Oder mit Rosinen statt Aprikosen.
Ihr braucht für das Rezept unbedingt einen guten Mörser. Aus den Gewürzen und dem Knoblauch wird nämlich eine Paste herzgestellt. Ich vermute, dass man aber auch eine Küchenmaschine verwenden kann.
Das verwendete Piri-Piri sind Chiliflocken, die eine angenehme Schärfe haben. Ich finde beim googeln nur die Information, dass Piri-Piri extrem scharf sein soll. Am besten, ihr geht ins Gewürzgeschäft und lasst euch beraten. Mit frischer Chili geht es sicher auch!



Bei uns gab's die Sauce mit im Ofen gebackenen Auberginen, Reis und einem Klecks Joghurt. Sehr fein.


Zutaten für zwei Portionen:

2 grüne Paprika (oder 4 Spitzpaprika)
2 mittelgroße Zwiebeln 
1 Stück (ca. 5cm) Lauch
1 Handvoll Selleriegrün
1,2 kg vollreife Tomaten
8 getrocknete Aprikosen, in Streifen
2 EL Olivenöl 
1 EL Zucker
2 TL Kreuzkümmel
1 TL Piri-Piri (oder andere, nicht zu scharfe Chiliflocken)
10 Zehen Knoblauch
2 TL Salz
4 EL Zitronensaft
2 EL Balsamico
ggf. Wasser und Speisestärke


Zubereitung:

Paprika in in dünne, ca. 3cm lange Streifen schneiden.
Die Zwiebeln halbieren und die Hälften längs dritteln, dann in feine Streifen schneiden.
Lauch ebenfalls längs halbieren und in feine Streifen schneiden.
Selleriegrün hacken. Es sollte ungefähr 2 EL gehacktes Selleriegrün ergeben.
Die Tomaten halbieren, den Strunk entfernen und in ca. 1x1cm große Stücke hacken.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Bei mittlerer Hitze Paprika, Zwiebeln, Lauch und Selleiegrün andünsten, bis die Zwiebeln und Paprika weich sind. Zucker dazu geben und karamellisieren lassen.

Während die Gemüsemischung auf dem Herd brät, aus Kreuzkümmel, Chiliflocken, Knoblauch und Salz im Mörser eine Paste herstellen.
Die Paste zum Gemüse geben, so lange mitbraten, bis sie zu duften geginnt. Dann die Tomaten und Aprikosen dazu geben und aufkochen lassen. Ca. 30 Minuten sachte köcheln lassen. 

Zitronensaft und Essig dazu geben. Mit Salz und Zucker abschmecken. Die Sauce sollte süß-säuerlich schmecken, die Menge des Zuckers hängt von euren Tomaten ab.

Wer mag, kann die Sauce noch mit etwas in Wasser aufgelöster Speisestärke verdünnen. (Darauf habe ich verzichtet.)



Für die Auberginen braucht es nur 3 Zutaten, deswegen gibt's auch kein Rezept.
Auberginen halbieren, einritzen. Rundherum mit Olivenöl einpinseln, mit Meersalzkristallen bestreuen. Bei 210°C ca. 20 Minuten backen.


Samstag, 15. August 2015

Kichererbsenpfannkuchen mit Kräutern und Avocado-Tomaten-Füllung

Für dieses Rezept habe ich drei Anläufe gebraucht. Eigentlich gelingen mir Rezepte meistens schon beim ersten Mal. Aber an Kichererbsenpfannkuchen bin ich gescheitert. Ich hatte mich zuerst an diesem Rezept versucht. Als das nicht funktionierte, habe ich das Rezept von der Mehlpackung versucht. Beide Male blieben die Pfannkuchen einfach in der Pfanne kleben. Egal, wie viel Fett ich verwendete. Ärgerlich. Also habe ich einfach Weizenmehl dazu gegeben und - babummm - es funktionierte! Hurra!

Kichererbsenpfannkuchen


Gefüllt habe ich meine Pfannkuchen mit Avocado und Tomaten, der Plan war nämlich, sie einzurollen für das aktuelle Blogevent von Janke bei Zora, das noch bis heute Abend läuft. Ich freue mich, dass der dritte Versuch endlich geglückt ist und ich es noch rechtzeitig geschafft habe.


Die Pfannkuchen schmecken ein bisschen wie Falafel, die Kräuter und der Kreuzkümmel tun ihr übriges. Lecker!

Kichererbsenpfannkuchen


Zutaten für 2 Portionen:


Pfannkuchen:
80g Kichererbsenmehl (gibt's im Bioladen)
30g Weizenmehl
200g Wasser
1/2 TL Salz
3 EL grob gehackte Kräuter (bei mir: Petersilie, Koriander, Marokkanische Minze)
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 EL Erdnussöl
+ Öl zum Ausbacken

Füllung:
4 Tomaten
1 Avocado
1-2 Knoblauchzehen
2 EL Zitronensaft
Salz


Zubereitung:

Für die Pfannkuchen alle Zutaten miteinander verrühren.

Die Tomaten entkernen und würfeln. Die Avocado aus der Schale lösen, Stein entfernen, würfeln. Knoblauch fein hacken. Alles mit Zitronensaft mischen und mit Salz abschmecken.

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen. Teig hineingießen und mit einem Crêpes-Verteiler gleichmäßig rund verteilen. Sobald die Teigoberfläche "trocken" ist, den Pfannkuchen wenden und fertig backen. Mit dem restlichen Teig wiederholen.

Donnerstag, 13. August 2015

Klassische One Pot Pasta

Mit ziemlich großer Sicherheit habt ihr schon mal von One Pot Pasta gehört, oder? Ich bin mal wieder ganz spät dran, denn die Rezepte dafür geistern seit Jahren durchs Internet. Bei buzzfeed gibt's inzwischen sogar einige One Pot-Sammlungen (und so ziemlich jede Pasta-Variante sieht so lecker aus, dass ich sie gerne mal probieren möchte!). 
Starten wollte ich mit dem "Klassiker", der One-Pan Pasta von Martha Stewart. Ich habe die Zutaten übernommen und die Mengen etwas angepasst. Zum Würzen habe ich das Tomaten-Gewürzsalz von Lebensbaum verwendet, das kaufe ich seit Jahren für meine Tomaten. Ihr könnt natürlich auch einfach Salz und Pfeffer nehmen.
Die Pasta ist ein ganz wunderbares Sommergericht. Schnell gemacht, man muss nicht lange vor dem warmen Herd stehen und, eh klar, mit aromatischen Sommertomaten schmeckt sie am allerbesten.

One Pot Pasta


Zutaten für 1 Portion:

125g Pasta (Spaghetti oder eine andere, gleichmäßig geformte Pastasorte)
300g Tomaten
1/2 Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
3 Zweige Basilikum (die Blätter)
1/2 EL Öl
2 TL Tomaten-Gewürzsalz
ODER
1 TL Salz, 1/2 TL Pfeffer
1/2 TL Chiliflocken (nach Belieben)
100g Tofu Rosso (oder auch Parmesan)


Zubereitung:

Alle Zutaten, mit Ausnahme des Tofus und einigen Blättern Basilikum), in eine Pfanne oder einen flachen Topf geben. Mit 400g Wasser auffüllen, dann auf den Herd stellen und aufkochen lassen. Bei mittlerer Hitze vor sich hinköcheln lassen, dabei immer wieder umrühren. Ggf. noch mehr Wasser dazu geben. Nach ca. 12 Minuten sollten die Spaghetti gar sein. Abschmecken mit Salz und Pfeffer. Auf einem Teller anrichten und Tofu darüber würfeln/bröseln.

One Pot Pasta


Habt ihr One Pot Pasta schon mal gegessen? Was ist eure liebste Version?

Montag, 10. August 2015

[Synchronbacken] Sonntagsbrötchen

Gibt es etwas besseres als knusprige, noch lauwarme Brötchen zum Frühstück? Leider findet man richtig gute Bäckereien nur noch ziemlich selten, also ist es schwer, solche Brötchen irgendwo zu kaufen. Folglich gibt es nur eine Lösung: selber backen!
Mit einem Teig, der über Nacht gart, geht das auch recht einfach, der Arbeitsaufwand am Morgen hält sich in Grenzen.

Sonntagsbrötchen


Vielleicht habt ihr es gestern bei Instagram mitbekommen, diese Brötchen habe ich nicht alleine, sondern gemeinsam (zumindest virtuell) mit vielen anderen Foodbloggerinnen gebacken. Ich habe zum ersten Mal an so einem Synchronbacken teilgekommen, Initiatiorinnen des ganzen sind Zorra vom Kochtopf und Sandra von From Snuggs kitchen. Die beiden suchen sich ein Rezept aus, ein paar Tage vorher wird es auf ihren Blogs bekannt gegeben. So hat jeder genug Zeit um einkaufen zu gehen. Und dann wird am Stichtag gemeinsam, einigermaßen zeitgleich, gestartet und die Zwischenschritte und das Endergebnis werden bei Instagram geteilt. Super, oder? Die Blogbeiträge der anderen Bäckerinnen verlinke ich euch am Ende des Posts. Falls ich jemanden vergesse, lasst doch bitte den Link da! :-)
Mir hat es riesigen Spaß gemacht und ich bin nächstes Mal gerne wieder dabei. Ihr vielleicht auch?



Das Rezept, das die beiden sich ausgesucht haben, ist vom Blog Hefe und mehr
Das mit dem einen Gramm Hefe ist kein Tippfehler, da gehört wirklich so wenig rein. ;-)
Die Milk Roux, mit deren Zubereitung das Synchronbacken begann, ist ein Vorteig. Ich kannte "Roux" bisher nur als Mehlschwitze, also Butter und Mehl, zum Binden von Saucen oder Suppen. Diese Milk Roux (auch als Mehlkochstück bekannt, kann man auch mit Wasser statt Milch herstellen) soll dafür sorgen, dass die Krume fluffiger und saftiger wird und länger frisch bleibt. (Quelle: Plötzblog) Zum längeren frisch bleiben kann ich nichts sagen, aber die Krume ist wirklich toll geworden.
Mein Teig war sehr flüssig, ich habe mich aber ganz mutig dazu entschieden, am Vorabend kein Mehl mehr dazu zu geben. Beim Brötchen formen hatte ich ziemlich mit dem weichen Teig zu kämpfen und habe die Brötchen nur irgendwie rund geformt. Das Ergebnis überzeugte aber voll und ganz, die Brötchen gibt's sicher wieder mal! 

Sonntagsbrötchen


Zutaten für 20 kleine Brötchen:

Milk roux (Vorteig):
30g Mehl Type 550 (bei mir Bio-Gelbweizen)
150g Milch

Hauptteig:
Milk roux
1000g Weizenmehl Type 550 (bei mir Gelbweizen)
50g Milch
500g Wasser
30g Zucker
1g Hefe (ungefähr Reiskorngröße)
20g Salz
90g Butter


Zubereitung:

Zuerst wird die Roux hergestellt. Dazu Mehl mit Milch klümpchenfrei verrühren. Auf dem Herd unter ständigen Rühren erwärmen, bis die Masse eindickt und fest wird, das dauert ca 3 min. In eine Schüssel umfüllen und mit Frischhaltefolie abdecken, damit die Oberfläche nicht austrocknet. Abkühlen lassen und mindestens drei Stunden in den Kühlschrank stellen.

Für den Hauptteig alle Zutaten, inklusive der Roux, in der Küchenmaschine erst 5 min auf langsamer Stufe, dann weitere 10 min auf mittlerer Geschwindigkeit kneten. Den Teig in eine Schüssel geben und gut bedecken.
Den Teig ca. 14-16 Stunden (über Nacht) bei Raumtemperatur gehen lassen. (Bei mir im Keller.)

Am nächsten Morgen den Teig in 85g schwere Stücke teilen und zu ovalen Brötchen formen. Auf ein gut bemehltes Brett setzen. Wenn der Teig sehr weich ist, die Hände gut bemehlen, die Brötchen müssen nicht perfekt geformt sein. Wenn ihr zu stark knetet, drückt ihr die ganze Luft aus dem Teig. Die Brötchen 45 min gehen lassen.

Den Ofen, optimalerweise mit Pizzastein, auf 250°C O-U-Hitze vorheizen. (Dauert mit Stein ca. 20 Minuten, der Stein braucht ja etwas länger, um heiß zu werden.)

10 Brötchen längs einschneiden und auf den Pizzastein setzen. Einmal schwaden bzw. die Brötchen und die Seitenwände des Ofens mit Wasser aus einer Blumenspritze besprühen. Die Brötchen für 10 min backen, dann auf Umluft umschalten und weitere 10 Minuten backen. Die Ofentüre dabei einen Spalt weit geöffnet lassen, dann kann die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen und die Brötchen werden schön knusprig.



Arbeitszeit: 5+20+20 min (Roux, Brotteig kneten, Brötchen formen)
Gehzeit: 3+14-16 h (Roux, Hauptteig)
Backzeit: 40 min (2x20)
insgesamt: 18,5-20,5 h


Sonntagsbrötchen



Die Blogs der anderen Bäckerinnen und ihre Brötchen:
Kochtopf
From Snuggs Kitchen
Cakes, Cookies and more
Cuisine Violette
nur mal kosten
sie bäckt gern

Samstag, 8. August 2015

Fruchtiges Tomatenrisotto mit Erdnüssen und frittierten Kapern

Oooh, du schöne Tomatenzeit! Heute morgen habe ich drei Tomaten von meinem Balkon geerntet und zum Frühstück gegessen- ein tolles Gefühl!
Die Tomaten für das Risotto sind nicht vom Balkon, sondern von meinen Eltern aus dem Garten. Köstlich aromatisch! Ich liebe es, in Tomaten in unterschiedlicher Form und Farbe zu schwelgen. Ob nun roh oder auch verarbeitet, ein Hochgenuss.
Wenn ihr dieses Risotto nachkochen wollt, geht am besten auf den Markt und haltet Ausschau nach einem Bauern, der alte Tomatensorten im Angebot hat. Die sind viel aromatischer als die "Hochleistungstomaten", die es Supermarkt gibt. Dort sollen die Tomaten nämlich möglichst perfekt aussehen, der Geschmack bleibt dabei auf der Strecke. Das ist schade, aber auch vom Kunden so gewollt. Inzwischen gibt's Initiativen für "hässliches" Obst und Gemüse, das nicht der Supermarktnorm entspricht. Das find ich gut.


Tomatenrisotto

Das Rezept für dieses supertomatige Risotto habe ich aus dem Krautkopf-Kochbuch. Ich habe es etwas verändert, im Original wird es mit Vollkorn-Risottoreis zubereitet. Dieser hat eine längere Kochzeit und benötigt mehr Flüssigkeit. Eigentlich werden noch 400-500ml Gemüsebrühe verwendet, ich habe keine zusätzliche Brühe gebraucht, die Flüssigkeit aus den Tomaten reichte. Allerdings kommt es natürlich auch darauf an, wie viel Flüssigkeit eure Tomaten abgeben. Ich hatte nicht nur Fleischtomaten, sondern auch andere Sorten, die einen deutlich höheren Wasseranteil haben.
Außerdem hatte ich keine Pinienkerne mehr da. Also habe ich kurzerhand zu Erdnüssen gegriffen, die passen wunderbar zu Tomaten! (Sag nicht nur ich, sondern.... ratet mal! Genau, Niki Segnit!

Das Risotto schmeckt köstlich! Es ist ein bisschen aufwändig mit der Tomatenschälerei (grade, wenn man keine großen Tomaten verwendet), aber es lohnt sich! Allerdings solltet ihr es wirklich jetzt nachkochen, zur Tomatensaison. Der Geschmack steht und fällt mit der Qualität der Tomaten.


Tomaten im Ofen backen


Zutaten für 4 Portionen:

3,5 kg Tomaten, z.B. Fleischtomaten, am besten recht große
1 Zwiebel
4 Zehen Knoblauch
3 EL natives Olivenöl
3 EL Aceto balsamico
Meersalz
Schwarzer Pfeffer
300 g Risottoreis (bei mir Carnaroli)
1 EL Butter
Rotwein
ca. 1 EL Zucker
50 g Parmesan oder anderer Hartkäse (bei mir Rochus)
natives Olivenöl
4 EL Kapern, gut abgetropft
2 EL Erdnüsse
4 Stängel Basilikum


Zubereitung:

Ofen auf 220°C vorheizen.
Die Tomaten waschen. Knoblauch und eine Zwiebel schälen und halbieren. Zusammen mit den Tomaten auf ein hohes Blech legen. (Achtung, die Tomaten geben beim Backen Flüssigkeit ab! Also kein flaches Blech nehmen.)
Olivenöl und Balsamico über den Tomaten verteilen und großzügig mit Salz und Pfeffer würzen. In den Ofen schieben und 15-20 Minuten backen, bis die Tomatenhäute aufplatzen. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen, bis ihr die Tomaten anfassen könnt, ohne euch zu verbrennen. Die bereits ausgetretene Flüssigkeit in eine Schale füllen, anschließdend die Tomatenhäute abziehen. Ich nehme zum Schälen einen Karoffelpiekser, dann flutschen einem die Tomaten nicht durch die Finger. Die Tomaten leicht ausdrücken, Strunk entfernen, dann grob hacken. Den Knoblauch fein hacken.

Den Reis kurz abbrausen.
Die übrige Zwiebel  fein hacken und mit der Butter glasig dünsten. 
Den abgetropften Reis zugeben und kurz mitdünsten, bis er ebenfalls leicht glasig wird. Mit einem halben Glas Rotwein ablöschen. Sobald der Wein verdampft ist, die Tomaten dazu geben. Knoblauch nach Geschmack (bei mir ca. 2 Zehen) zufügen. Unter ständigem Rühren immer wieder heiße Tomaten"brühe" dazu geben, bis der Reis weich ist, aber noch leichten Biss hat. 
Während das Risotto kocht, die Erdnüsse ohne Fett in der Pfanne anrösten. (Wenn ihr bereits geröstete Erdnüsse verwendet, könnt ihr euch den Schritt natürlich sparen.)
Für die frittierten Kapern etwas Olivenöl in einem kleinen Topf/einer kleinen Pfanne erhitzen. Die Kapern so lang darin frittieren, bis sie nicht mehr spritzen. Dann sind sie schön knusprig. Kurz auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen.
Die Basilikumblätter hacken und den Hartkäse reiben. Beides unter das fertige Risotto rühren. Dann noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mit Kapern und Erdnüssen bestreut servieren.


Zubereitungszeit: ca. 75 Minuten (je nachdem, wie lange eure Tomaten abkühlen müssen, ich habe 15 Minuten gewartet.)

Tomatenrisotto

Donnerstag, 6. August 2015

Landbrot nach Lutz Geißler


Um ehrlich zu sein, mag ich helle Brote nicht so gerne. Eine Ausnahme mache ich für Baguette. Und seit kurzen auch für No Knead Bread. Aber nur, wenn das Brot ganz frisch ist. Generell finde ich helle Brote eher langweilig und backe meistens Vollkornbrote. Mein Vater hatte neulich aber Geburtstag, und weil er am liebsten helles Brot isst, habe ich mal eine Ausnahme gemacht. ;-) 

Landbrot


Vor einiger Zeit habe ich mir das Brotbackbuch Nr. 1 von Lutz Geißler, Deutschlands Brotblogger Nr. 1, gekauft, darin steht auch dieses Landbrot. Es ist wirklich einfach zu machen und der Teig war wirklich toll zu verarbeiten. 
Ich habe mein Brot allerdings im Holzofen gebacken, nicht wie im Buch angeben ist, im normalen Ofen. Ich schreibe euch die Zubereitung trotzdem für den normalen Ofen auf. Ich würde euch aber unbedingt die Anschaffung eines Pizzasteins ans Herz legen, die Dinger lohnen sich auch beim Brot backen.
Wenn ihr kein Gärkörbchen besitzt (auch wenn ich euch empfehlen würde, euch ebenfalls eines anzuschaffen), könnt ihr eine runde Schüssel mit einem Küchentuch auslegen, dieses ordentlich bemehlen und den Teig hineingeben.
Mein Brot war ca. 2 Minuten zu lange drin, deswegen ist es etwas zu dunkel geworden. Es schmeckt trotzdem wirklich gut, überhaupt nicht so langweilig, wie ich es erwartet hatte. Das ist wohl der Vorteig aus Dinkelmehl, der dem Brot einen besonderen Geschmack gibt. Und an Tag 2 ist es auch noch saftig. Chapeau, Lutz!

Kennt ihr das Buch? Könnt ihr andere Rezepte daraus empfehlen?


Landbrot



Zutaten für einen Laib Brot:

Vorteig:
155g Dinkelmehl 1050
155g Wasser
1 g Frischhefe (ungefähr so viel wie ein Reiskorn)

Hauptteig:
Vorteig
365g Weizenmehl 1050
155g Wasser
8g Frischhefe
10g Honig (oder Ahornsirup)
10g Salz

+ Mehl für die Arbeitsfläche und die Gärkörbchen

Zeiten:
Zubereitungszeit Vorteig: 5 min
Gehzeit Vorteig: 21-25 h
Zubereitungszeit Hauptteig: ca. 15 min + 10 min
Gehzeit Hauptteig: 1 h + 1,5 h
Backzeit: ca. 35-45 min
Arbeitszeit insgesamt: 30 min 
Zubereitungszeit insgesamt: ca. 24,5-28,5 h


Zubereitung:

Die Zutaten für den Vorteig in eine Schüssel geben und mit einem Löffel zusammenrühren, bis die Zutaten einigermaßen miteinander vermischt sind. Der Teig muss nicht glatt sein.
Die Schüssel mit Frischhaltefolie oder einem Deckel abdecken. Bei Zimmertemperatur eine Stunde lang reifen lassen. Anschließend für 20-24 in den Kühlschrank stellen. Am besten in das unterste Fach, die Temperatur sollte zwischen 4°C und 6°C liegen.
Der Vorteig ist reif, wenn er deutlich aufgegangen ist und aromatisch riecht.

Am nächsten Tag alle Zutaten für den Hauptteig in der Küchenmaschine (bei mir im Thermomix auf Brotknetstufe) auf niedrigster Stufe vermengen. Anschließend 8-10 Minuten auf zweiter Stufe zu einem glatten, straffen Teig kneten. (Bei mir weiter im Thermomix, auf Brotknetstufe, im Anschluss noch einmal von Hand durchgeknetet.)
Den Teig luftdicht abgedeckt bei 24°C eine Stunde lang gehen lassen.

Ein rundes Gärkörbchen ordentlich ausmehlen.
Anschließend auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig von Hand kräftig auskneten, so dass das während der ersten Gare entstandene Gärgas entweicht.
Den Teig rund formen. Den Teig mit der glatten Seite nach unten ins Gärkörbchen legen, der uschöne Teigschluss soll nach oben zeigen.
Ca. 1,5 Stunden, abgedeckt, bei 24°C gären lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.

Den Ofen vorheizen. (Im Holzofen muss das natürlich schon ein paar Stunden früher gemacht werden.)

Den Teigling (laut Buch, bei mir natürlich nicht) auf ein Backpapier stürzen. Das anhaftende Mehl von Hand gleichmäßig verstreichen. Mit einer Rasierklinge oder einem scharfen Messer ca. 2 cm tief ein Kreuz einschneiden.

Den Teigling in den Ofen einschieben. Mit viel Wasser beschwaden (das geht von Hand mit einem Blumensprüher gut. Bei 250°C 10 Minuten backen, dann die Schwaden ablassen. Die Temperatur auf 210°C reduzieren. Nach 35 Minuten im Ofen die Temperatur wieder auf 250°C erhöhen und die Ofentür beim Backen einen Spalt offen lassen, damit die Kruste schön rösch wurd.
(Bei mir: Einschießen bei 280°C im Holzofen, direkt nach dem Einschießen und nochmals nach 5 Minuten beschwaden. Ca. 30 Minuten (unbedingt im Auge behalten) backen.

Das Brot auf einem Gitterrost auskühlen lassen.
Landbrot

Montag, 3. August 2015

Brombeermarmelade mit zartbitterer Schokolade

Die Brombeerbüsche sind immer noch nicht abgeerntet. ;-) Ein paar Kilo Brombeeren habe ich inzwischen eingefroren, einige weitere zu einer großen Menge Saft verarbeitet. 
Justine aus der Turboküche erzählte mir von einer Brombeermarmelade mit Schokolade, die ihr Vater gerne kocht. Ich war sofort ganz begeistert von der Idee und gestern habe ich dann Idee in Tat umgesetzt. 
Ergebnis: Super! Die Marmelade schmeckt schön fruchtig, die Schokolade schmeckt leicht herb, super! Wird nächstes Jahr sicher wieder gekocht.


Brombeer Schokoladen Marmelade


Zutaten für knappe 1,5 Liter:

1,2 kg Brombeeren
500 g Gelierzucker 1:2
70 g hochwertige Zartbitter-Schokolade (mind. 70%, bitte Fair Trade)


Zubereitung:

Die Brombeeren waschen und  durch das 3mm-Sieb der Flotten Lotte* passieren. Es sollte ca. 1 kg Brombeersaft übrig bleiben.
Den Saft mit dem Gelierzucker aufkochen. Unterdessen die Schokolade grob hacken. Wenn die Masse sprudelnd koch, die Schokolade hinzugeben. 
Ca. 4 Minuten lang kochen lassen. Eine Gelierprobe machen. (Dazu einfach einen Teelöffel Marmelade auf einen Teller geben und abkühlen lassen. Wenn die Marmelade fest ist und nicht wegfließt, ist sie bereit zum abfüllen.)
Die Marmelade in saubere, sterilisierte Gläser abfüllen. Sofort verschließen. Auf den Kopf stellen ist unnötig, wenn die Marmelade abkühlt, entsteht im Glas ein Vakuum.


Arbeitszeit: 15 min
Kochzeit: 10 min
ingesamt: 25 min



Brombeer Schokoladen Konfitüre

Samstag, 1. August 2015

Rezension: Vegan Oriental

Seit Ottolenghi bin ich ein großer Fan der orientalischen Küche. Davor war eher die italienische, französische und deutsche Küche mein Ding.
Als ich entdeckte, dass der neunzehn-Verlag ein orientalisches veganes Kochbuch herausgeben würde, habe ich um ein Rezensionsexemplar gebeten und zum Glück auch eines bekommen. Vielen Dank dafür!


Parvin Razavi
Vegan Oriental
192 Seiten, Hardcover
ISBN-13: 978-3942491372
Preis (D): 19,95 Euro
Erschienen: Juni 2015





Erster Eindruck:

Farbenfrohes Cover, wunderschöne (!!!) Illustrationen im gleichen Stil ziehen sich durch das ganze Buch. Hört sich doof an, aber man merkt sofort, wie viel Liebe Parvin Razavi in das Buch gesteckt hat.
Die Fotos sind recht schlicht, oft sehr wenig gestylt. Man hat das Gefühl, dass die so auch gegessen werden, das finde ich sympathisch. Allerdings muss ich ehrlicherweise sagen, dass es Kochbücher mit weitaus besserer Foodfotografie gibt. Positiv ist aber, dass es zu jedem Gericht ein Bild gibt und im Grunde kommt's ja auf die inneren Werte an.






Inhalt:

Das Buch beginnt mit einem Vorwort und der Vorstellung der Autorin. Parvin Ravazi ist Foodbloggerin mit persischen Wurzeln und lebt und isst in Wien, ihr Blog thx4cooking war mir bis vor kurzem leider unbekannt.
Nach diesen einleitenden Seiten gibt es ein Glossar mit typischen Zutaten der Orientalischen Küche, wie zum Beispiel Berberitze oder Kichererbsen. Dann folgt eine Anleitung zur traditionellen (persischen) Reiszubereitung.
Im Rezeptteil sind die Rezepte nach den Herkunftsländern eingeteilt. Die da wären:
  • Iran
  • Armenien
  • Syrien, Libanon und Jordanien
  • Ägypten
  • Marokko
  • Türkei

Die Kapitel sind immer gleich aufgeteilt, es gibt Mezze, Hauptgerichte, Beilagen und Desserts aus jedem Land. Zwischendurch gibt es in jedem Kapitel ein "Über", also "Über Artischocken/Datteln/Mangold/Feigen/", alles landestypische Zutaten aus dem jeweiligen Land.
Das abschließende Register entspricht nicht ganz meinen Idealvorstellungen eines Registers, es ist nämlich nur nach Rezeptnamen, nicht aber nach Zutaten eingeteilt. Das macht für mich das "Arbeiten" mit einem Kochbuch immer etwas schwierig, weil ich meistens vom Gemüse ausgehend meine Mahlzeiten plane.




Rezepte:

Wie im Vorwort versprochen, sind viele Rezepte sehr einfach und in kurzer Zeit zubereitet. Das ist natürlich besonders praktisch, wenn man ein großes Mezze-"Buffet" zubereitet. Solche Mezze-Buffets sind klassisch für die orientalische Küche, nicht selten gibt es bis zu zehn verschiedene Gerichte zu einer Mahlzeit.
Das einzige Sojaprodukt, das auf den vorkommt, ist Sojajoghurt. Tofu, Seitan, usw. kommen nicht vor, die wären ja auch nicht besonders landestypisch. Euch begegnet also keine "Seitan-Hähnchen-Tajine" ohne ähnliches. ;-) Die meisten Rezepte haben ein oder mehrere Gemüse als Hauptdarsteller, dazu gibt's Hülsenfrüchte, Bulgur, Couscous, Reis. Sehr toll!

Auf meinem SuR sind zum Beispiel:
  • Mast'o Khiar - Sojajighurt mit Gurke, Rosenblüten und Sultaninen
  • Mirza Ghasemi - Rotes Auberginenmousse
  • Ashee Joo - Dicke Gerstensuppe
  • Gefüllte Auberginen mit Nuss-Granatapfelfüllung
  • Gohar Neshan Polo - Juwelenreis, reichlich garniert mit Berberitzen, Mandeln und Pistazien
  • Mante mit Kürbisfüllung
  • Fattoush - Libanesischer Brotsalat
  • Tabouleh aus Granatapfelkernen und Äpfeln
  • Fenchel karamellisiert mit Fenchelsamen und Berberitzen
  • Safran-Couscous mit karamellisierten Zwiebeln
  • Börek gefüllt mit Kürbis
  • Iman Bayildi - Gefüllte Aubergine
  • Revani - Türkischer Grießkuchen
  • Orientalischer Milchreis 

Ausprobiert habe ich:
  • Spinat-Borani (Oberknaller! Schlicht und einfach!)
  • Tahdig - Safran-Knusperkartoffeln (Ebenfalls: Oberknaller! Hier nachzulesen.) 
  • Shole Zard - Persischer Safran-Reispudding (Hat mir gut geschmeckt, die anderen waren leider nicht so begeistert. "Milchreis mti Mandeln halt". Fand ich so gar nicht. Der Pudding schmeckte fein nach Rosenwasser, Zimt und Mandeln. Hmmm! Nur den Zucker hab ich radikal reduziert. 500g auf 6-8 Portionen- das war mir zu krass. Rezept folgt.)






Kritik?

Nicht besonders viel. Ähnlich wie mrs. cooketeria finde ich es schade, dass die Gerichte nicht durchgängig zweisprachige Titel haben. Und auf Seite 132 ist wohl ein kleiner Fehler passiert, da steht ein Rezept für gegrillte Aubergine, dazu soll es das Linsen-Tabouleh von Seite 128 geben. Auf Seite 128 steht aber ein Tabouleh-Salat mit Bulgur oder Couscous. Und im ganzen Buch ist kein Linsen-Tabouleh zu finden. Das ist ein Fehler, für den ich weniger Verständnis habe als für einen Tippfehler, einen Zahlendreher bei der Seitenzahl fände ich ja noch verschmerzbar. Das Rezept für das Linsen-Thabouleh hätte ich schon sehr spannend gefunden, viel mehr als einen klassischen Tabouleh, schade. Ich hoffe, das Rezept wird in der zweiten Auflage nachgereicht.
Beim Reispudding kamen bei mir 10 Portionen raus, eigentlich sind die Desserts mit 6-8 Portionen angeben. Ich musste tagelang Pudding essen, weil ich die einzige war, der der Pudding wirklich schmeckte. Aber es gibt schlimmeres. ;-)


Kaufen?

Wenn ihr ein Fan von außergewöhnlicher, schneller, aber raffinierter Küche seid, dann werdet ihr mit dem Buch garantiert glücklich! Ich bin wirklich sehr begeistert, nehme das Buch immer wieder zur Hand und blättere darin. Allein schon wegen der wunderbaren Gestaltung, die hat mich wirklich verzückt! Die Rezepte haben mich ebenfalls überzeugt, kleiner Aufwand, große Wirkung! Danke Parvin! Trotz kleinerer Mängel also uneingeschänkte Kaufempfehlung.




Hinweis:
Die Bilder des Buches unterliegen dem Copyright von Henriette Artz (Illustrationen) und Arnold Pöschl (Fotografien). Danke an den neunzehn-Verlag für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Das Buch wurde mir vom neunzehn-Verlag kosten- und bedingungslos zur Verfügung  gestellt. Auf den Inhalt der Rezension wurde selbstverständlich kein Einfluss genommen.