Freitag, 20. Mai 2016

Kerbelcremesuppe mit weißem Spargel

Ihr wisst es ja, das erzählen auch meine Bilder: Ich hab's nicht so mit Foodstyling. Bilder wie in Foodzeitschriften oder auf "Hochglanzblogs", die kann ich nicht und will ich auch nicht. Mir fehlt da das Talent und ehrlich gesagt auch der Ehrgeiz, auch wenn ich diese Bilder gerne anschaue. Ein Fotoshooting muss schnell gehen, es gibt keinen Fototeller, die Schale hab ich direkt nach dem Bilder Schießen verspeist. Noch heiß. 
Trotzdem will ich schöne Bilder machen. Bei dieser Suppe hätte ich euch gerne gezeigt, wie randvoll die Schale mit Spargelstücken war. Bei der Suppe hat man nämlich richtig was zu beissen. Ich habe keine Ahnung, wie die Lust auf Genuss-Foodstylisten es geschafft haben, den vielen Spargel in der Suppe so schön zu zeigen. Vielleicht Wackelpudding und darauf nur einen Finger dick richtige Suppe? Es gibt da ja die verrücktesten Tricks.
Ähnlich schleiherhaft ist mir auch die schöne, sattgrüne Farbe, die die Suppe in der Zeitschrift hat. Hatte der Koch Riesenpranken (als Mengengabe für den Kerbel stand da nämlich "zwei Handvoll"), oder wurde vielleicht doch mit Spinat gearbeitet? Ich habe die Menge an Kerbel locker verdoppelt, meine Suppe war dennoch nur zartgrün. 
Nicht nur mir ging's so, Petra und Michael haben sich auch über die supergrüne Farbe der Suppe in der Zeitschrift gewundert.
Aber abgesoffene Spargelspitzen und zartgrüne Suppe zum Trotz: Geschmeckt hat die Suppe, das müsst ihr mir glauben und die Suppe deswegen schnell nachkochen. Es lohnt.

Kerbelcremesuppe mit weißem Spargel


Kerbelcremesuppe mit weißem Spargel
(Rezept aus "Lust auf Genuss", Ausgabe 05/2016)

Zutaten für 4 Portionen:

1 kg weißer Spargel
1 TL Salz
1TL Zucker
1 Stich Butter (ca. 5 - 10 g?)
1 Zwiebel
3 EL Butter
1,5 EL Mehl
200 g (Hafer)Sahne
3 Bund Kerbel, grob gehackt
Salz, Pfeffer, Muskat
3 Scheiben Toastbrot


Zubereitung:

Den Spargel ordentlich waschen. Schälen und die Enden entfernen.
Die Spargelschale und -enden mit 1 Liter Wasser in einen Topf geben und mit Salz, Zucker und etwas Butter (ein Stich) aufkochen. Ca. 30 Minuten sachte köcheln lassen.

Unterdessen die Spargelstangen in ca. 3 cm lange Stücke schneiden, die Spargelspitzen beiseite legen.

In einer Pfanne die restliche Butter schmelzen. Die Toastwürfel darin goldbraun anrösten.

Den Spargelsud durch ein feines Sieb in zweiten Topf gießen. Aufkochen lassen, dann die Spargelstücke in den kochenden Sud geben und ca. 6 Minuten kochen. Die Spitzen dazu geben und weitere 4-5 Minuten mitkochen. Die Spargeln in ein Sieb gießen, Sud wieder auffangen.

Die Zwiebel fein hacken. 2 EL Butter schmelzen und die Zwiebel darin glasig andünsten. Mehl darüber stäuben und leicht braun werden lassen, dann mit der heißen Spargelbrühe übergießen. 1/3 des Spargels wieder dazu geben, aufkochen lassen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Dann Sahne und Kerbel in die Suppe geben und fein pürieren. Die Suppe abschmecken mit Salz, Pfeffer und Muskat. Dann die restlichen Spargelstücke wieder dazu geben.

Die Suppe in Schalen geben, mit den Croûtons servieren.

14 Kommentare:

  1. Ganz ehrlich: 20.000-mal lieber Deine Bilder – die Suppe sieht zum Reinlegen aus! In besagter Lust-auf-Genuss ist sie mir nämlich nicht aufgefallen ;).

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Merciii. Ich finde es ja schon bewundernswert, wenn jemand SO wahnsinnig viel Energie in ein Food-Bild steckt. Also in Zeitschriften nicht so sehr, aber auf Blogs. Es ist nicht "my cup of tea" und wenn da zu viel auf Bildern rumkullert, find ich es auch nicht mehr schön und frag mich auch, was wohl mit den ganzen auf Holzbrettern verstreuten Gewürzen, Reiskörnern oder Linsen geschieht, zurück ins Glas? Eher nicht, vermute ich und allein deswegen ist's nix für mich. Aber das Talent (und die Geduld), so stimmige Bilder zu kreeieren, "bewunder" ich ein bisschen. Andererseits lese ich aber auch lieber Blogs, bei denen die Bilder nicht so sind und ich das Gefühl habe, dass ich Essen anschaue und kein Gemälde. ;-) Das finde ich irgendwie authentischer und deswegen sympathischer, weil "aus dem echten Leben".

      Löschen
  2. Ist gespeichert für den Tag, an dem mehr als ein Wiesenkerbelpflänzchen sich zum Keimen bereit erklärt. Drei Mal (insgesamt etwa 200 Samen) ausgesät und nur ein einziges (!) Kerbelchen hat den Weg zur Oberfläche gefunden. *soifz*

    P.S. Sattgrün gefärbte Gerichten in Kochbüchern und -zeitschriften waren mir schon immer suspekt. Das Desaster mit dem Avocadokuchen 2014 hat dann meine Vorurteile bestätigt.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Aaaah, der Avocadokuchen. Ich hab grad noch mal bei dir nachgelesen, es ist das Rezept, das ich vermutete. Von dem hab ich auch schon viele eher verunfallte Bilder gesehen und deswegen nie probiert.

      Ich drück die Daumen für das Wiesenkerbelpflänzchen. Hier wächst der Kerbel in Hülle und Fülle. Dafür hat's die Chayote (du erinnerst dich vielleicht?) leider nicht so gemocht und ist eingegangen. :(

      Löschen
    2. Yep. Meine zwei Exemplare haben den Winter auch nicht überlebt. Sie standen zu warm, sind deshalb zu gross geworden und eine Woche nach dem Einpflanzen eingegangen. Macht aber nix, den Platz besetzen nun 3 stark rankende Gurken, die mir Schwesterherz überlassen hat.

      Löschen
  3. Also, mir gefällt Deine Suppe sehr. Und bei Foodstyling bin ich auch misstrauisch. Ich hatte mal eine weiße Spargelsuppe mit reichlich Kurkuma. Meine war gelb, die auf dem Foto in der Zeitschrift schneeweiß. Seltsam...

    AntwortenLöschen
  4. Danke, liebe Susanne. Das ist ja noch mysteröser als die grüne Suppe, Kurkuma hat ja eine ziemlich starke Färbungskraft - die können den wohl nur vergessen haben. ;-)

    AntwortenLöschen
  5. Mhh die Suppe sieht wirklich sehr lecker. Ja das mit dem Foodstyling ist so ne Sache, da wird eifrig getrickst und danach sehr wahrscheinlich noch mit Photoshop die Farben schön satt gemacht!
    Liebe Grüsse,
    Krisi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Sie schmeckt sogar noch besser, als sie aussieht. ;-)

      Löschen
  6. Da ich das Bild der Zeitschrift nicht kenne, reicht mir deines um Appetit zu bekommen! Und ganz ohne Vergleich: deines sieht köstlich aus :)

    AntwortenLöschen
  7. OMG, ich werde mich daran versuchen. Nun muss ich nur noch Hafersahne finden, ich probiere gern mal Alternativen zu den gewohnten Produkten aus :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hafersahne bekommst du im Bioladen oder dm (Ich habe immer die von Alnatura, die ist ohne Palmöl und Xanthan). :)

      Löschen

Ich freue mich sehr über Kommentare! :)
Da ich die Kommentare aufgrund von Spam moderiere, "verschwindet" euer Kommentar nach dem Abschicken, also bitte nicht wundern, der taucht in ein paar Stunden wieder auf.
Kommentare, die eingebundene Links zu externen Seiten enthalten, wandern automatisch in den Spamordner.